Immer mehr Leute fahren Velo – als Freizeitplausch, sportliche Betätigung oder beim täglichen Gang zur Arbeit. Als exponierteste Verkehrsteilnehmer auf Rädern sind Velofahrer einem erhöhten Unfallrisiko ausgesetzt. Schützen können sie sich vor allem durch Vorsicht: Ein gutes Sehvermögen hat daher absolute Priorität. Zumindest Sport- und Tourenfahrer sollten zudem eine geeignete Sportbrille tragen, die ihr wichtigstes Sinnesorgan vor Zugluft, UV-Strahlen und Unfallverletzungen schützt.
Gut zu sehen - aber auch gut vorauszuschauen und wahrzunehmen - ist die wichtigste Sicherheitsvorkehrung für alle, die ein Fahrzeug lenken. Für Velofahrer/innen gilt dies mangels "Knautschzonen" ganz besonders.
Das Auge fährt voraus
Je schneller man fährt, desto mehr muss man sich auf seine Augen und das damit verbundene Reaktionsvermögen verlassen können. Die Hupe hört man vielleicht zu spät, ein sich nähernder Schatten wird innert Sekundenbruchteilen zum Fahrzeug, das den Weg abschneidet. Velofahrer/innen brauchen Übersicht im Verkehr und einen klaren Blick für die Bodenbeschaffenheit. Wer andere Verkehrsteilnehmer, Signale und Hindernisse auf der Fahrbahn frühzeitig sieht, kann rechtzeitig und richtig reagieren. Voraussetzung dafür ist ein gutes Sehvermögen - auf alle Distanzen.
Ist man nur leicht fehlsichtig, mag man sich im Alltag mehr oder weniger gut damit arrangieren. Denn das Gehirn "sieht mit", ergänzt unklar Gesehenes durch Erfahrung und versucht, die Sehleistung durch dauernde Korrektureinstellungen des Auges zu verbessern. Was in gewohnter Umgebung normalerweise funktioniert, kommt bei sich schnell verändernden, neuen Situationen jedoch bald an seine Grenzen. Das Gehirn – einer der grossen Energieverbraucher in unserem Körper – strengt sich übermässig an. Folge: Die Reaktionen verlangsamen sich, die Bewegungen werden unsicherer und die Leistungsfähigkeit sinkt ab. Körperliche Ermüdung und herabgesetzte Wahrnehmung erhöhen das Unfallrisiko. Wer gut sieht, wenn nötig mit Brille oder Kontaktlinsen korrigiert, hat den Kopf frei für Weg und Verkehr.
Velobrillen schützen Ihre Augen
Sowohl für Sportler- als auch für Tourenfahrer sind geeignete Velobrillen heute ein Muss. Sie schützen vor Luftzug, der auf Dauer gesundheitsbeeinträchtigende Irritationen hervorrufen kann, sowie gegen fliegende Objekte, die ins Auge gelangen können: Von einem vorbeifahrenden Auto weggeschleuderte Steinchen z.B. sind schneller als der Lidschlagreflex und können gravierende Augenverletzungen verursachen.
Für häufige und ambitionierte Fahrer/innen sind Velobrillen gar ein Mittel zur Leistungsoptimierung: Unterschiedliche Filterscheiben geben je nach Witterungs- und Lichtverhältnissen klarere Kontraste und bessere Sicht.
Strassen-Rennfahrer, Mountainbiker oder Ausflugsfahrer haben ganz unterschiedliche Ansprüche - eine Universalbrille für jeden Einsatz gibt es nicht. Gemeinsam mit dem Augenoptiker findet man jedoch für jeden Fall die optimale Brille, die nicht nur Schutz mit gutem Sehen und Aussehen vereint, sondern auch - ein ganz wesentlicher Faktor - optimal an Gesicht und Kopfform des jeweiligen Trägers angepasst ist.
Die Sonne strahlt nicht nur bei schönem Wetter
Wie für alle sich im Freien aufhaltenden Sportler/innen gilt auch für Velofahrer/innen: Schutz vor UV-Strahlung! Bei gleissender Sonne greift man automatisch zur Sonnenbrille; bei grauem Wetter wird der Schutzbedarf oft nicht erkannt. Doch auch ein bedeckter Himmel lässt immer noch gut 50% der Ultraviolettstrahlung durch. Wer über längere Zeit regelmässig ohne Schutz im Freien ist, riskiert Spätschäden. Ein getöntes Glas allein schützt nicht automatisch vor UV-Strahlung. Verlangt sind Gläser, die eine Filterwirkung bis 400nm (= Lichtwellenlänge bis in den Anfang des Blaubereichs im menschlichen Sehspektrum) garantieren.
Worauf ist bei einer Velobrille zu achten?
- Eine gute Velobrille muss rund um die Nase anliegen, um Fahrtwind und Luftzug optimal abzuschirmen und somit sichthinderndes Tränen oder Bindehautentzündungen zu verhindern. Eine gewisse Luftzirkulation sollte jedoch gewährleistet sein, damit die Gläser nicht beschlagen.
- Als Brillenglas ist Polycarbonat zu empfehlen, ein nahezu unzerstörbarer Kunststoff mit hoher Schutzwirkung.
- Viele Sportbrillenmodelle lassen sich auch mit Korrekturgläsern versehen. In den meisten Fällen ist eine Kombination von Kontaktlinsen und Schutzbrille die beste Möglichkeit, optimales Sehen mit optimalem Augenschutz zu verbinden.
- Die Fassung muss absolut bequem und sicher zu tragen sein und darf im Unglücksfall weder splittern noch sonstwie zu zusätzlichen Verletzungen führen.
- Darüber hinaus gelten die individuellen Erfordernisse und Bedürfnisse (Filterfarben, Filterwirkung der Gläser etc.) von Nutzung des Fahrzeugs und Fahrweise der Fahrer/in. Fragen Sie Ihren Augenoptiker - er berät Sie gerne.